Zwischen Ostalgie und Reflexion

Das Buch skizziert den Wandel der filmischen Darstellung der DDR von der Wende 1989 bis 2006 anhand von drei Filmbeispielen. Nach dem Zusammenbruch der DDR war es vielen Filmemachern ein großes Anliegen, die Geschichte des untergegangenen Staates filmisch umzusetzen. 40 Jahre DDR in einen Film zu packen, erwies sich allerdings keineswegs als einfach. Die ersten Werke entstanden in den frühen 90er Jahren. Darin setzten sich ehemalige DEFA-Regisseure kritisch mit dem Sozialismus auseinander, wie Egon Günther in seinem Film "Stein". Etwa 10 Jahre nach der Wende bewirkte die aufkommende 'Ostalgie' den Beginn einer neuen Phase der Auseinandersetzung mit der DDR- Vergangenheit. Die Rückbesinnung auf das Alltagsleben und DDR-Produkte ließ Komödie, wie Leander Haußmanns "Sonnenallee" entstehen. Im Jahr 2006 markierte Florian Henckel von Donnersmarck mit "Das Leben der Anderen" einen weiteren Wendepunkt der DDR-Darstellung im Film. Weg von Ostalgie und Komik, wendet sich das Stück wieder politischen Themen zu und zeigt im semi- dokumentarischen Stil die Probleme der Kunstschaffenden und die nicht immer eindeutig bestimmbare Täter-Opfer-Rolle in der DDR.