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Die vorliegende Arbeit untersucht den Komplex Souveränität, Feindschaft und Masse im kulturhistorischen und literarischen Kontext des Vormärz und geht ihm in eingehenden Textanalysen des Früh- und Spätwerks von Christian Dietrich Grabbe nach. Angeregt durch Walter Benjamins Lektüre des deutschen Trauerspiels, das als Theater der Krise in seiner dramatischen Konstellation sowie in seiner exzessiven Theatralität eine erstaunliche Vergleichbarkeit mit Grabbes maßloser Dramaturgie aufweist, wird dieser Dramatiker als melancholischer Moderner erkennbar.§§Ausgehend von der unauflösbaren Spannung zwischen dramaturgischer Innovation und ideologischer Melancholie, die Grabbe um die Kontingenz der Geschichte wissend in seinen Dramen auslotet, wertet diese Arbeit den ambivalenten, heterogenen und sogar ostentativ irritierenden Charakter von Grabbes Dramentexten nicht als dramaturgisch mangelhaft und unspielbar, sondern als Symptom seiner zaudernden Modernität , und diskutiert deren Möglichkeiten für eine postdramatische Ästhetik.