Post vom Balkanspion

Vor einem Vierteljahrhundert beerdigte sich Jugoslawien in einem blutigen Bürgerkrieg. Doch was ist von einstigen Staat der Südslawen geblieben? Seit über einem Jahrzehnt durchkreuzt der Balkan-Korrespondent Thomas Roser von seinem Wohnort Belgrad aus die kommunikationsfreudigen Schluchten des grenzreichen Vielvölkerlabyrinths. Es sind persönliche, keineswegs politisch immer korrekte Alltags-Wahrnehmungen, die der Liebhaber des Seitenblicks seitdem in regelmäßigen Briefen mit seinen Lesern teilt: Erstmals liegen die Depeschen des rastlosen "Balkanspions" nun als Buch vor. Ob bei Besuchen von Sloweniens Herrn der Unterwelt, in Mazedoniens Mekka der Sockelhelden oder dem kroatischen Zebra-Eldorado des einstigen Staatslenkers Tito; ob bei den Erkundigungen nach dem Geheimnis der bosnischen Cevapi, serbischer Krautfässer oder der Plage des Amselfelds; ob bei Hochzeits- oder Geburtsfeiern; ob bei wunderlichen Begegnungen mit Richtern und Gaunern, Auswanderwilligen oder Heimkehrern: Die Berichte aus einem verschwundenen Land sind nicht zuletzt der Versuch, die Eigenheiten und Gemeinsamkeiten der Tücken des ex-jugoslawischen Alltags zu beschreiben.