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Vor dem Hintergrund gewaltiger Fortschritte der Wissenschaften und ihrer zunehmenden Differenzierung rückte das Problem einer umfassenden Systematisierung des Wissens am Ende des 18. Jahrhunderts ins Zentrum des philosophischen Interesses. Die Jenaer Frühromantiker vertraten in dieser Frage eine ganz eigenständige Position: Am Modell der Natursystematik ihrer Zeit orientiert, setzten sie in ihren Wissensordnungen weniger auf logisch-begriffliche als auf analogisch-anschauliche Verfahren. Statt in der festen Architektur eines Systems schien ihnen der eigentliche Zusammenhang des Wissens in der Form seiner lebendigen Entwicklung zu liegen. Besonders die enzyklopädistischen Studien in Novalis' 'Allgemeinem Brouillon', die im Zentrum dieser Arbeit stehen, können als Versuch einer morphologischen Wissensordnung gelten und so in einem systematischen Zusammenhang gelesen werden, der bis in die Spätphilosophie Ludwig Wittgensteins reicht.