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Diese kleine Schrift verdankt einem Zufall ihre Entstehung: Herr Prof. Dr. Plenge, Ordinarius der Staatswissenschaften an der Universität zu Münster i. W. , der im letzten Winter semester, Anfang 1920, eine Vortragsreihe über "N aturwissen schaft und Politik'· für Studierende aller Fakultäten veran staltete, forderte mich auf, an Stelle eines verhinderten Vortragenden, der über ein anderes Thema sprechen sollte, einzuspringen und einen Vortrag über "Mathematik und Politik'" zu übernehmen, mich zugleich auf 0. Spenglers :. Untergang des Abendlandes" hinweisend. Ich nahm seine Aufforderung an, weil meine Auffassung von dem End zweck der Wissenschaft ganz in der durch das aufgegebene Thema im weitesten Sinne gegebenen Richtung liegt. So wurde ich zugleich mit Spenglers Buch bekannt, von dessen stark mathematischem Einschlag ich kurz vorher gehört hatte; es kam hinzu, daß mir eine im Semester zuvor gehaltene Vor lesung über :,Mengenlehre und reelle Funktionen" Ge legenheit gegeben hatte, meine Anschauungen übtr den gegen wärtigen Stand eines wesentlichen Teiles der Mathematik, gemessen an den ihr gerade heute sich darbietenden Aufgaben, zu klären und neu zu ordnen. Ende Januar durfte ich vor den Studierenden in ein stündiger Rede meine Gedanken in ihren wesentlichen Zügen entwickeln, die im folgenden in etwas ausführlicherer Form niedergelegt sind. Spenglers Buch mit dem düster prophetischen Titel hat viel Beachtung gefunden und zweifellos gerade auf Deutsch lands heranreifende j ugend einen tiefen Eindruck gemacht; Geilen, Mathematik und Baukunst.