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Befinden sich kontinentaleuropäische Marktwirtschaften in einem fundamentalen Wandlungsprozess? Spätestens seit den 1990er-Jahren haben die Globalisierung der Finanzmärkte und die Liberalisierungsschritte der Europäischen Union einen Prozess eingeleitet, der nationale Finanzsysteme und Corporate-Governance-Strukturen unter massiven Veränderungsdruck setzt. David Furch zeigt, dass sich trotz ähnlicher Reformbestrebungen in Deutschland und Italien unterschiedliche Reformergebnisse beobachten lassen: Während sich in Deutschland moderate Anzeichen für eine stärkere Betonung liberaler Strukturen finden lassen, bleibt das italienische System unter seiner Oberfläche vergleichsweise stabil. Selbst die umfangreiche Stärkung von Transparenzstandards und Minderheitsaktionärsrechten konnte die etablierten Kontrollstrukturen des Familienkapitalismus kaum aufbrechen. In Deutschland hingegen hat vor allem der Strategiewechsel der Großbanken zu einer Auflösung des Insider-Netzwerkes geführt.