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Die Systemphilosophie Hegels und Systemtheorie Luhmanns werden selten als solche einander gegenübergestellt. Die vergleichende Untersuchung des Systemischen bei Hegel und Luhmann eröffnet jedoch den Blick auf verschiedene Momente des Systemischen, deren Zusammenhang bei der Untersuchung nur eines der Autoren nicht in gleicher Weise augenfällig wäre. Sowohl bei Hegel als auch bei Luhmann besteht zwischen der Verwendung des Systembegriffs, der vom Leser mitvollziehbaren organisch-evolutiv wirkenden Dynamik und der Integration des Widerspruches ein ähnliches triadisch-wechselseitiges Begründungsverhältnis. Die systemischen Ähnlichkeiten lassen eine Anerkennung Hegels als frühen Konstruktivisten plausibel erscheinen: Systemphilosophie und Systemtheorie bauen beide mit dem Systembegriff einen hohen Anspruch an die strukturelle und inhaltliche Konstistenz ihrer Konzepte auf, die auf ihrer wesentlichen Selbstbewegtheit beruht. Diese prozessuale Bewegtheit entfaltet und bewältigt Widersprüche auf eine Art und Weise, die als lebendige, organisch-evolutive herausgestellt wird. Beide Konzepte überschreiten damit die Grenzen der klassischen Logik hin zu einer produktiven systemischen Logik.