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Vielfach thematisierten deutschsprachige Autoren und Autorinnen nach 1945 den Zweiten Weltkrieg und die Folgen des Nationalsozialismus. Besonders in den späten 1970er-Jahren wurde auch in Österreich die Debatte um die Schuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus virulent. Die Germanistin und Kommunikationswissenschaftlerin Elisabeth Augustin bietet eine Auseinandersetzung mit dem Roman Die kleine Figur meines Vaters des Autors Peter Henisch. Das erstmals 1975 erschienene 'Väterbuch' des in Wien geborenen Schriftstellers ist ein bedeutender Beitrag der Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und den diskursiven Positionen von Zeitzeugen und der zweiten Generation. Entgegen den vorherrschenden autobiografischen und psychoanalytischen Deutungsansätzen zeigt die Verfasserin auf, wie der Roman als Interdiskurs im Sinne von Jürgen Link konstruiert und Teil der sozialen Praxis ist. Weitere theoretische Bezugspunkte sind Michel Foucaults Diskursbegriff und die Romantheorie Michail Bachtins. Das Buch richtet sich an all jene, die sich für österreichische Zeitgeschichte und Literatur nach 1945 interessieren.