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Das Projekt der "Jahrestage" ist die erzählerische Aneignung von Vergangenheit durch ein einzelnes Subjekt; das Erinnerungsproblem rechtfertigt den Vergleich mit Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Das methodische Verfahren, nach dem dieser Verstehensprozeß selbst verstehbar wird, ist die hermeneutische Rekonstruktion des Textgeschehens aus seinen dokumentarischen, hier erstmals publizierten Quellen und deren narrativer Interpretation. In zehn Einzelanalysen werden die Kapitel oder "Jahrestage" als experimentelle Geschichten biographischer Erkenntnisse sichtbar. Entgegen der vorherrschenden realistischen Einordnung wird erkennbar, daß die "Jahrestage" mit dem formalen Instrumentarium der klassischen Moderne Geschichte in Geschichten erzählen und auf diese Weise die Geschichtsschreibung zur Diskussion herausfordern.