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Wer die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts ernst nimmt, kann schwerlich an die Fortschrittsmythen glauben, die in den liberalen und sozialsistischen Traditionen des politischen Denkens die Erwartung eines kommenden Friedens begründen. Dem Autor geht es weder um eine pazifistische Moralisierung noch um eine 'realpolitische' Entmoralisierung des Krieges. Seine Absicht ist es vielmehr, die Chancen und Dilemmata verschiedener sozialwissenschaftlicher Analysen von Krieg und Gewalt deutlich zu machen. Neben verschiedenen Friedenskonzeptionen aus Sozialphilosophie und Sozialwissenschaft stehen deshalb auch weitgehend vergessene 'militaristische' Traditionen zur Debatte, etwa die Kriegsideologien der deutschen und französischen Soziologie wahrend des Ersten Weltkriegs.