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Jannis Kounellis (*1936 in Piräus), einer der Hauptvertreter der Arte povera, kann mittlerweile auf eine über 50-jährige Karriere zurückblicken, deren eigenwillige Werke die Kunstgeschichte der Gegenwart prägen. Begonnen hatte er damals mit kleinformatigen Gemälden, heute sind es aber vor allem seine elegischen Installationen mit ihrer Kombinationsfreude und Materialkunde, für die Kounellis berühmt ist. Hier fließen Gasflammen, Rauchspuren, Stahl, Eisen, Blei, Glas, Kohle, Baumwolle, Kaffeepulver oder textile Stoffe als gleichberechtigte Akteure ineinander, um grundsätzliche Prinzipien des Lebens - Vergänglichkeit und Dauer, Entstehen und Vergehen - stets neu zu verhandeln. Die neueste Monografie behandelt seine jüngsten Arbeiten aus dem Jahr 2016, die in der Ausstellung Relámpagos sobre México zu sehen waren: Mit Objekten, die (einst) den Arbeitern einer ehemaligen Zugwerkstatt (die heute Kunstzentrum ist) gehörten, schuf Kounellis Stücke visueller Poesie, welche die Arbeiterklasse würdigen und den Geist der Revolution wiederbeleben.