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Nach wie vor sind Mädchen und Frauen in mathematisch-naturwissenschaftlichen wie auch in technischen Fächern (MNT) im Vergleich zu Jungen und Männern stark unterrepräsentiert. Da traditionelle Erklärungsansätze dieser Geschlechtsdiskrepanzen anhand kognitiver Begabungsunterschiede nicht greifen, stellt der Autor diesen ein neues Erklärungsmodell gegenüber. Demnach erwerben (insbesondere) Mädchen im Verlauf ihrer Sozialisation häufig ungünstige selbstbezogene Kognitionen und passen ihr schulisches Handeln diesem Selbstbild an. In ihrer Auseinandersetzung mit der Umwelt konstruieren diese Mädchen somit eine subjektive Wirklichkeit, die oftmals nicht mit der objektiven Wirklichkeit übereinstimmt - ein Phänomen, das aus Studien zur (erlernten) Hilflosigkeit bekannt ist. Dabei schreibt der Autor den impliziten (naiven) Begabungstheorien der Schülerinnen eine Schlüsselrolle bei der Erklärung der Beeinträchtigung des schulischen Handlungserfolges zu. Mit den Ergebnissen liegt erstmalig eine detaillierte Beschreibung jener motivationalen Wirkungsmechanismen vor, die bei der Herausbildung dysfunktionaler, hilfloser - d.h. die schulischen Handlungen beeinträchtigender - Verhaltensweisen im MNT-Unterricht eine Rolle spielen.