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In der Philosophiegeschichte liefert uns Ibn Ruschds Philosophie ein einzigartiges Beispiel für ein interkulturelles Schicksal par excellence. Als Ibn Ruschd bei den Arabern, Averroes bei den Lateinern und Ben Ruschd (B"R) bei den Juden stellt er mit seiner Philosophie bis heute ein facettenreiches Phänomen in der philosophischen Rezeptionsgeschichte dar, das aber auch umstritten ist und sich einer simplen Definition widersetzt. Er hatte bis zu den Anfängen der Moderne Schüler in ganz Europa und blieb eine Herausforderung für die Philosophiehistoriker. Die Rezeptionsgeschichte des Ibn Ruschd widerspiegelt die entscheidenden Momente der mittelalterlichen Philosophie, aber auch die Ansätze und die Hauptprobleme des arabischen Denkens im 20. Jahrhundert. Die Auseinandersetzung mit Ibn Ruschds Philosophie kann aus interkultureller Sicht in einem Erkenntnisprozeß höchst aufschlußreich sein, Averroes und der Averroismus eignen sich in besonderer Weise dafür, die Möglichkeit einer Selbsterkenntnis und einer Erkenntnis des Anderen gleichzeitig zu erlangen.