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Der "Fänger im Roggen" der Social-Media-Generation: Die 23-jährige Colleen hat einen öden Job an einem Marktforschungsinstitut in Tucson, Arizona. Sie schlafwandelt fast durch ein Leben zwischen stumpfem Arbeitsalltag, ermüdenden One-Night-Stands und ihrer nie fertig eingerichteten Wohnung in einem gesichtslosen Apartmentblock in der Peripherie. Einen kurzzeitigen Kick findet Colleen darin, Geld für Sex zu nehmen - doch wirklich lebendig wird sie nur, wenn sie online ist: Im Netz kann sie sich neu erfinden, berauscht von ihrem eigenen, an Klickzahlen nachzuverfolgenden Marktwert. Colleen wird zum Internet-Star, als sie von Jim entdeckt wird, einer semiprominenten Social-Media-Ikone von geheimnisvoller Männlichkeit. Sie verliebt sich in ihn, kündigt ihren Job und zieht nach Los Angeles. Die beiden treten nun, mit großer Sorgfalt inszeniert, als das It-Paar auf: Gefeiert von ihren Fans hoppen sie von einer gesponserten Party zur nächsten und verdienen als professionelle Narzissten groß am Hype um ihr Image. Aber dann taucht Lucinda auf, die ihre Online-Persona genauso stetig neu erfindet wie Colleen, nur immer ein kleines bisschen besser. Colleen ist zerstörerisch eifersüchtig - ihr Bild und ihr Ruhm lösen sich langsam auf. Natasha Stagg schreibt in nüchtern-affektlosem Ton von Aufstieg und Fall in Zeiten des Internets, darüber, wie das natürliche Bedürfnis nach Bestätigung zur Sucht nach Glamour wird und zwischenmenschliche Beziehungen verändert - ohne Belehrung, aber mit einem unheimlichen Sog. "Ich habe 'Erhebungen' als Mitherausgeberin von Semiotext(e) gelesen und wusste sofort: Wir müssen das verlegen! Der Roman spiegelt und demontiert die klassische weibliche Coming-of-age-Erzählung." Chris Kraus, Autorin von "I Love Dick" "Erzählt in einem extrem nüchternen, reduktionistischen Stil, vermeidet 'Erhebungen' direkte Beschreibungen der virtuellen Welt und konzentriert sich stattdessen auf die anonymen Hotelzimmer und Schwarzlicht-Nachtclubs, die als deren Hintergrundkulisse dienen. Vor dieser faden Kulisse heben sich die Mechanismen der Aufmerksamkeitsökonomie in beängstigender Schärfe ab." Namara Smith, New York Times