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London, Berlin, Rom oder Paris: Ende der 1990er-Jahregelangten in vielen europäischen Ländern Mitte-Links-Regierungen andie Macht. Dies war nicht nur das Resultat der ideologischenErneuerung des linken Lagers, sondern auch der Erfolg einermodernisierten Wahlkampfführung. Tony Blair galt nach seinemWahlsieg 1997 als Inkarnation eines neuen Kampagnen- undPolitikstils. Als Gerhard Schröder ein Jahr später der Machtwechselin Deutschland gelang, argumentierten Beobachter, dass esParallelen zum Labour-Wahlkampf gegeben habe. Diente der von Blairbeschrittene Dritte Weg tatsächlich als Blaupause für Schröders SPDder Neuen Mitte? Konzipierten deutsche Wahlkampfstrategen wieBeobachter attestieren 1998 gar eine Doppelgänger-Kampagne? DieAutorin Cornelia Hentschel prüft empirisch, inwieweit derLabour-Wahlkampf 1997 dem der SPD 1998 Modell stand. Grundlageihrer Untersuchung bilden Inhaltsanalysen der Wahlwerbespots,-plakate und -programme beider Parteien. Interviews mitWahlkampfprofis runden die Arbeit ab und geben Einblicke in diePraxis.