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Im Lauf der neunziger Jahre hat sich die Praxis der Unternehmensführung in deutschen Unternehmen dem angloamerikanischen Modell angenähert. Neue Einflussmöglichkeiten für Investoren wurden geschaffen, feindliche Übernahmen sind prinzipiell möglich geworden, und das für Deutschland charakteristische dichte Netzwerk zwischen den großen Unternehmen und Banken löst sich langsam auf und dort, wo Unternehmen noch Aktien untereinander halten, fordern sie zunehmend Transparenz und ,Shareholder Value'. Deutsche Großunternehmen begegnen dem gewachsenen Druck des Kapitalmarktes dadurch, dass sie ihre Unternehmen in Reaktion auf gestiegene Ansprüche der Kapitalgeber umbauen. Wie geht der Wandel vonstatten? Ist der kapitalmarktorientierte Umbau der Unternehmen kompatibel mit dem deutschen System der Arbeitsbeziehung, das sich durch ein hohes Maß an Regulierung und Mitbestimmung auszeichnet? Was folgt für das deutsche Modell? Diesen Fragen wird im vorliegenden Buch nachgegangen.