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Walburga Burgl Eichner ist eine 17-jährge Bauerntochter, als sie von Dr. Mengele als braune Schwester nach Auschwitz geholt wird, um die Säuglinge auf seiner Zwillingsstation zu pflegen. Sie kennt nichts anderes als die Nazi-Doktrin und stellt keine Fragen. Nur vier Monate bleibt sie im Lager, bis es aufgelöst wird. Böses hat sie nie getan und doch war sie dabei . Gepeinigt von Schuld, Scham und Furcht vertraut sie keinem, wird eine verhärtete, vereinsamte Frau. Von einer Wallfahrt nach Santiago erhofft sie sich den Ablass ihrer Sünden. Doch dafür müsste sie in der Beichte ihr Schweigen brechen ... Könnte sie auf der Seelenwaage, die nach uralten Vorstellungen die Guten von den Bösen scheidet, für zu leicht befunden werden? Kann ein Mensch schuldig und unschuldig zugleich sein? Ist Schweigen barmherziger als die Wahrheit? Varda Hasselmann stellt in ihrem historisch sorgfältig recherchierten Roman die Frage nach der spirituellen Dimension von Schuld und Vergebung.§§