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Umfangreiche musikalische Werke sind häufig das Ergebnis eines mehrgliedrigen Entstehungsprozesses. Die endgültige Fassung bildet dabei den Abschluss eines mitunter nicht immer geradlinig verlaufenden Wegs zunehmend präziserer Gestaltfindung. Einen Eindruck davon vermittelt jedoch die fertige Komposition oftmals nicht mehr. Dabei ist es aber gerade dieser werkgenetische Verlauf, welcher die Gestalt des Werks in besonderer Weise beeinflusst und die endgültige Fassung womöglich erst begreifbar macht. Mit einem solchen Verlauf, dem Entstehungsprozess der Götterdämmerung Richard Wagners, beschäftigt sich Andreas Rawitzer und konzentriert seine Untersuchungen auf die wohl spannendste Phase, wenn Text und musikalische Vorstellung erstmals auf dem Papier zusammenkommen und Wagner sein Werk in groben Umrissen zu skizzieren beginnt. Wie variantenreich und lebendig sich der kompositorische Prozess in diesem zentralen Stadium der Werkentstehung präsentiert, in welch hohem Maße die Gestalt der endgültigen Fassung hier bereits mitbestimmt wird, zeigt der Autor in Band I anhand verschiedener Aspekte auf.