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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Südosteuropa, Balkan, einseitig bedruckt, Note: 1,1, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Konflikte auf dem Balkan in ihrer historischen Kausalität, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 17. Februar 2008 erklärte das Kosovo seine Unabhängigkeit. Diese Nachricht löste in derganzen Welt Diskussionen aus. Die großen Mächte streiten darüber, ob dieser Schritt einerechtliche Grundlage hat und ob das Kosovo als Staat anerkannt werden kann.Wir möchten in dieser Hausarbeit herausarbeiten wie es dazu gekommen ist, welchegeschichtlichen Hintergründe zur Unabhängigkeitserklärung geführt haben, welche Parteienin die Statusfrage des Kosovo involviert sind und wie die Zukunft der Region aussehenkönnte.Um all diesen Leitfragen auf den Grund zu gehen, möchten wir zunächst einen Einblick in dieGeschichte des Kosovo und in den Konflikt zwischen Serben und Albanern in dieser Regiongeben. Daraufhin werden wir die politischen Umstände im Kosovo nach den NATOLuftangriffenvon 1999 bis heute erläutern. Zum Abschluss der Arbeit wollen wir dann einenAusblick in die mögliche Zukunft des Kosovo geben und somit unser Fazit ziehen. In der Mitte des 14. Jahrhunderts bildete das Kosovo das Herz des mittelalterlichenGroßserbischen Reichs. Dieses erstreckte sich von Belgrad bis in Gebiete des heutigenGriechenlands. Zu jener Zeit entstanden im Kosovo eine Reihe von Klöstern der serbischorthodoxenKirche. Einige von ihnen bestehen heute noch immer. 1346 wird Pec (im West-Kosovo) zum Sitz des Patriarchen der serbisch-orthodoxen Kirche.1389 kommt es zu der berühmten Schlacht auf dem Amselfeld (eine Region nahe Pristina).Hier kämpfen vorwiegend serbische Truppen, angeführt von Fürst Lazar, gegen die Osmanenunter Sultan Murat I. Die osmanischen Streitkräfte setzen sich in dieser Schlacht durch,obwohl beide Feldherren ihr Leben lassen.Die serbisch-orthodoxe Kirche spricht Lazar trotz seiner Niederlage als Märtyrer heilig. Diesbegründen sie damit, dass er heldenhaft für sein Volk und den christlichen Glauben gegen denVormarsch des Islam gekämpft hätte. Der Mythos Amselfeldschlacht bewirkt, dass vieleSerben das Kosovo als ihr Heiliges Land betrachten. 1459 wird der Serbische Staat endgültig durch das Osmanische Reich unterworfen. ImKosovo ist die serbische Bevölkerung zwar noch in der klaren Mehrheit, doch der Anteil deralbanischen Bevölkerung steigt stetig an. Sie bringen ihre eigene Sprache und eine völligeigene Kultur mit.Darüber hinaus konvertieren die meisten im Kosovo lebenden Albaner (diezuvor der autokephalen orthodoxen Kirche von Albanien angehörten) zum islamischenGlauben.