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Frauen fühlen sich im öffentlichen Raum häufig unsicher und bedroht, obwohl sie dort statistisch gesehen deutlich seltener als im privaten Raum zu Opfern von Gewalt werden. In der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion werden diese vermehrten Unsicherheitsgefühle im öffentlichen Raum vor allem auf geschlechtsspezifische Sozialisationsprozesse sowie auf das Fortwirken historischer Ausgehverbote für Frauen im 19. Jahrhundert zurückgeführt. §Die Autorin Anna Mucha dagegen untersucht anhand qualitativer Interviews mit betroffenen Frauen sowie mit Berliner Gleichstellungsbeauftragten, inwiefern weibliche Unsicherheiten im öffentlichen Raum auch mit gegenwärtigen Faktoren in der Lebenswelt von Frauen in Zusammenhang gebracht werden können. Exemplarisch gelingt es ihr zu zeigen, dass es sich bei der weiblichen Unsicherheit offenbar nicht um ein intrapsychisches bzw. baulich-räumliches, sondern vielmehr um ein soziales Phänomen handelt, bei dem insbesondere die subjektive Wahrnehmung männlichen Verhaltens eine Rolle spielt.§Dieses Buch richtet sich an WissenschaftlerInnen der Stadt- und Raumsoziologie sowie an interessierte politische PraktikerInnen.