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Durch die zeitbedingte Wandelbarkeit der literarischen Kritik erscheint es angezeigt, das Werk des Juristen und zweimaligen Direktors des Wiener Burgtheaters Anton Wildgans neu ins Bewußtsein zu rufen. Die Darstellung seiner Jugend soll die Grundlagen für ein tieferes Begreifen seines Wesens und seiner Anliegen bieten. So erklärt sich aus der Flucht des Zwölfjährigen in die Welt der Dichtung als Mittel zur Bewältigung seelischer Nöte seine frühe Hingabe an jene Aufgabe, der er dann zur Sinngebung der eigenen leidvollen Erfahrungen immer wieder gerecht zu werden suchte: kraft des Wortes in anderen die Fähigkeit zu stärken, Belastendes zu ertragen, Verletzendes zu verwinden, selbst heilend zu wirken. Dies trug ihm dereinst jene Liebe ein, die aus dem Gefühl gegenseitigen Verstehens erwächst. Die Werte in seinem geistigen Erbe aufzuspüren, verspricht, den Menschen im Ringen um die Lösung ihrer Daseinsprobleme zu helfen.