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Was meint Lukács genau, wenn er in seiner "Theorie des Romans" immer wieder vom Dämonischen spricht? Ohne ein Verständnis dieses zentralen, von Lukács nicht erläuterten Terminus kann weder das metaphysisch-geschichtsphilosophische Konzept der "Theorie des Romans" noch Lukács Interpretation der paradigmatischen Romane mitsamt der Bedeutung der Ironie adäquat verstanden werden. Diese Arbeit zeigt, dass das Dämonische Lukács Chiffre für ein philosophisches Gottesbild der Moderne ist: die Bezeichnung für ein Absolutes, das objektiv nicht mehr existiert, aber im Denken und Erleben des Subjekts nach wie vor seinen Ort hat. Dabei wird deutlich, dass Lukács Romantheorie in ihren wichtigsten Elementen nicht von Hegel, sondern von Fichte, Solger und Kierkegaard geprägt ist. In einem Anwendungsversuch erweist sich das Dämonische als gewinnbringendes Kriterium einer Romaninterpretation, die das Verhältnis von Mensch und Absolutem in den Fokus nimmt.